10. 12. 2013
Es geht aufwärts!

Es sind mittlerweile schon fast sechs Wochen vergangen seit meinem Unfall in Woltersdorf.



Die ersten Röntgenbilder zeigen eindrucksvoll, was allein an Knochen alles kaputt gegangen ist. Der Heilungsverlauf ist seitdem dennoch ganz gut verlaufen. Die Handchirurgen des Unfall-Klinikums Berlin haben ganze Arbeit geleistet. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an des gesamte Ärzte-Team! Mit dem Fixateur konnte der Finger wieder gut anwachsen. Das Gefühl kommt nach und nach wieder und der Schmerz ist auch so gut wie weg. Diese Woche bekomme ich nun endlich den Fixateur ab. Danach heißt es, fleißig üben, dass alles bald wieder wie gewohnt funktioniert. Die Vorbereitung für die nächste Saison ist ja bereits schon wieder in vollem Gange.

Ich möchte mich noch einmal bei allen für die zahlreichen Genesungswünsche bedanken!

Gruß Marco
#118

04. 11. 2013
Enduro-DM Zschopau, Enduro-EM Portugal
und Enduro-DM Woltersdorf


In den letzten Wochen ging es einmal wieder Schlag auf Schlag. Ein Rennen folgte auf das andere, ein Höhepunkt folgte dem nächsten. Aber leider musste ich auch wieder schwere Rückschläge in Kauf nehmen.

Los ging es mit dem Enduro Klassiker "Rund um Zschopau". Ich kam mit den nassen Verhältnissen vom regnerischen Vortag gut zurecht. Konnte bis Ende der zweiten Runde gut die Zeiten der Spitze mitgehen, musste dann aber in Runde drei ordentlich Federn lassen. Dort machte sich die Erkältung aus der Vorwoche extrem bemerkbar. Mit Platz zwei in der Klasse, aber trotzdem ein schöner Aufwärtstrend zu den, eher durchwachsenen Rennen im Sommer.





Schon am nächsten Tag ging es dann, für mich und meine Freundin Nadine, auf in Richtung Portugal/Ourem. Mit über 2600 km Anreise sollte das, der am weitesten entfernte EM Lauf dieses Jahr sein. Angereist als Vierter in der Meisterschaft, mit 13 Punkten Rückstand auf den Dritten, hatte ich nur geringe Chancen, mich noch zu verbessern. Hochmotiviert ging ich in das Rennen. Gleich in der ersten Runde konnte ich auf dem Crosstest Overall die drittschnellste Zeit fahren. Aber gleich zu Beginn der zweiten Runde dann ein herber Rückschlag. An einer Auffahrt mit vielen glatten Steinplatten rutschte mir das Motorrad so unglücklich weg, dass ich dort unfreiwillig ein Spagat hinlegte. Der daraus resultierende Muskelfaserriss im Oberschenkel schränkte mich dann so sehr ein, dass die folgenden Zeiten eher mittelmäßig ausfielen. Auch am zweiten Veranstaltungstag bremsten mich die Schmerzen so sehr aus, dass eigentlich nur noch Schadensbegrenzung anstand. Mit zweimal dem fünften Platz konnte ich aber meine Verfolger auf Distanz halten. Aber nach vorn ging so natürlich nichts mehr.





Am dritten Tag zum Abschluss-Motocross hatte der Veranstalter eine schöne Überraschung für uns Fahrer bereit. Eine extra für diese Veranstaltung neu geschobene Strecke, top präpariert und für die Zuschauer gut einzusehen. In der Einzelwertung stand bei mir schon alles fest. Vierter Platz in der Klasse E2. Aber in der Teamwertung war noch alles offen. Mit einem Punkt Rückstand auf das italienische Team mussten wir, als Team Yamaha Motor Deutschland mit unseren Gaststarten Luis und Diego, noch einmal alles geben. Mit sehr guten Einzelleistungen konnten wir die Italiener hinter uns lassen und uns somit den Team-Europa-Meisterschafts-Titel sichern.



Vergangenes Wochenende sollte dann der Finallauf zur Deutschen Enduro Meisterschaft über die Bühne gehen. Auch hier lag ich auf dem vierten Platz in der Gesamtwertung der Klasse E2, mit 11 Zählern Rückstand auf den dritten Platz. Entschlossen und hochmotiviert ging ich in das Rennen. Den Sieg zum Prolog am Freitagabend musste ich mit nur ein paar Zehntel Sekunden an den Trial-Spezialisten Jan Peters abgeben. Trotzdem konnte ich schon einige Sekunden zwischen mich und meine Klassengegner bringen.



Der Samstag verlief dann eigentlich ganz gut. Ich konnte die Zeiten der Spitze ganz gut mitgehen und musste einzig den überragend fahrenden Andi Beier vorbeiziehen lassen. Mit Platz zwei hatte ich mich also wieder gefangen und lag jetzt wieder konstant auf Medaillen-Rang.



Am Sonntag sollte sich das Blatt aber dann auf dramatische Weise ändern. Ich startete in die erste gezeitete Prüfung und kam richtig gut zurecht. Bis kurz vor Ende des 12-minütigen Test hatte ich meinen Vordermann schon fast ein, bis ich in einer Rechtskurve einen Eisenpfahl mit dem Lenker bzw. meiner Hand getroffen habe. Der Einschlag war so heftig, dass es mir meinen Mittelfinger fast vollständig abgetrennt hat. Das Rennen war damit natürlich sofort vorbei.

Zur Zeit liege ich in der Unfall Chirurgie Berlin. Nach der ersten OP kann man noch nicht viel sagen. Die nächsten Tage sind entscheidend. Ich möchte mich schon jetzt für die vielen Genesungswünsche bedanken, die mich alle erreichen.

Marco
#118

16. 09. 2013
Bericht Enduro-DM Dachsbach

Nach dem Schlammrennen zur WM in Frankreich sollte es hier in Dachsbach kein bisschen besser werden. Tagelange Regenfälle im Vorfeld und durchgängiger Regen während der Veranstaltung sollten die beiden Acker-Prüfungen derart aufweichen, dass diese einem Schlammloch ähnelten.
Die erste kleine Herausforderung bestand schon darin in das Fahrerlager zu kommen, welches auf einer Wiese gelegen war. Knöcheltiefer Morast in der Einfahrt machte schon den Einsatz eines Traktors notwendig, der die Fahrzeuge auf die Wiese ziehen musste.
Auf den Prüfungen das gleiche Bild. Sonderprüfung 1 wurde bloß in Runde eins und zwei gefahren, da es dem Veranstalter nicht möglich war die Streckenbebänderung aufrecht zu erhalten. Durch die fehlenden Bänder kam es Stellenweise zu Gegenverkehr auf der Strecke, weil einige Fahrer den Überblick verloren hatten. Auf dem zweiten Test ein ähnliches Bild, hier konnte der Veranstalter aber durch kleine Änderungen der Streckenführung den Test über die vier gefahrenen Runden aufrechterhalten. Die Etappe hatte keinen großen Herausforderungen zu bieten. Klar überall sehr viel Schlamm was die ganze Sache zu einer rutschigen Angelegenheit machte, aber sonst gut fahrbar.





Ich versuchte von Anfang an sauber und auf Sicherheit zu fahren. Nach der zweiten Runde und vier gewerteten Sonderprüfungen hatte ich 12 Sekunden Rückstand auf den führenden in meiner Klasse. Im folgenden Test versuchte ich mich nochmal zu steigern ging dann aber zum Ende der Prüfung einmal zu Boden und verlor dadurch etwa 20 Sekunden auf den Führenden. In der letzten Prüfung war dieser Rückstand nicht mehr aufzuholen. Nach hinten war auch genügend Platz, womit ich den zweiten Platz nur noch sicher nach Haus fahren musste.



Weiter geht es dann in ein paar Wochen mit Rund um Zschopau, dem Highlight im Rennkalender.

Bis dahin
Marco #118

13. 09. 2013
Bericht Enduro-WM Saint Flour / Frankreich

Am vergangenen Wochenende ging der Finallauf zur Enduro Weltmeisterschaft in Saint Flour-Frankreich über die Bühne. An den zwei Tagen gingen 118 Starten in den verschiedenen Klassen auf die anspruchsvolle Strecke. Eine kernige Etappe und drei sehr schöne Tests sollten mich erwarten.
Am Freitagabend stand mit dem Prolog das erste kleine Highlight auf dem Programm. Dort waren im Vorfeld bei vielen Fahrern Zweifel aufgekommen, ob die beiden darin gesteckten Bergaufsprünge überhaupt zu bewältigen sind. Ich muss zugeben, ich machte mir auch meine Gedanken, welche aber unbegründet waren. Schon in der Junioren-Klasse, die als erste auf den Test ging, zeigte sich, dass dieser gut fahrbar war.



Der Veranstalter hatte eine perfekte Veranstaltung vorbereitet. Die Etappe und die Prüfungen waren für trockene Bedingungen ausgelegt und sehr anspruchsvoll, mit einigen kniffligen Passagen, gesteckt. Der Wetterbericht sollte damit Recht behalten, dass es am Wochenende regnen sollte. In der Nacht vom Freitag zum Samstag öffnete der Himmel dann seine Tore und es weichte alles erst einmal schön ein.



Die ersten beiden Runden am Samstag sollten so ziemlich im Trockenen über die Bühne gehen. Dann in der dritte Runde ging aber ein Unwetter nieder, was die ganze Veranstaltung zum Kippen bringen sollte. Einige Passagen in den Tests waren gar nicht mehr zu bewältigen, und selbst in den dafür vorgesehenen Umleitungen bildeten sich Staus. Auf der Etappe in der vierten Runde spielten sich wahre Dramen ab. Ich musste einige Mal vor mir hängen gebliebenen Fahren helfen, um dann selbst die Stelle passieren zu können.
Mit einem 14 Rang in der E2 hätte ich vor der Veranstaltung nicht gerechnet. Sicher haben mir die schweren Bedingungen dabei in die Karten gespielt.



Am Sonntag wurde der Start nach hinten verschoben, um dem Veranstalter Zeit zu lassen, die Strecke anzupassen. Nachdem es dann 10Uhr endlich los ging, stand fest, dass wieder vier Runden gefahren werden aber in stark verkürzter Version. Als Test war nur noch die Cross-Prüfung übrig geblieben und auch die Runde konnte nicht mehr komplett befahren werden.



Bei langsam abtrocknender Piste konnte ich die Platzierung vom Vortag nicht halten. Mit Platz 20 blieb ich hinter meinen Erwartungen zurück.
Im Großen und Ganzen war es eine sehr schöne Veranstaltung. Schon die Atmosphäre durch die vielen tausend Fans am Steckenrand war einzigartig.
Am kommenden Wochenende geht es schon weiter zur Enduro-DM nach Dachsbach.

Bis dahin
Marco #118

26. 06. 2013
Ein sportliches Großevent der etwas anderen Art, stand für mich am vergangenen Wochenende in Rabenstein (Chemnitz) auf dem Plan.
Das Heavy 24, eines der größten 24 Stunden Mountainbike Rennen in Deutschland. Die ca. 1000 Teilnehmer teilten sich in Einzelstarter, Zweier-, Vierer- und Achterteams auf.



Ich startete für das  Achterteam experic. Als zweiter Fahrer hatte ich am Anfang noch sehr mit dem starken Verkehr auf der Strecke zu kämpfen, vor allem in den engen Waldpassagen war ein Überholen kaum möglich. Das wurde mir in der ersten Runde auch gleich zum Verhängnis, als mich ein langsamerer Fahrer beim Überholvorgang abdrängte. Ich überschlug mich, landete aber relativ weich im Wald und konnte nach kurzem Richten des Lenkers die Fahrt unversehrt fortsetzen.
Die neun Kilometer lange Runde hatte mit ihren 90 Höhenmetern einige schöne Single-Trials zu bieten. Vor allem in den Nachtstunden musste man dort besonders auf quer liegende Wurzeln achten.



Mit Rang 16, von 58 gestarteten Männer –Achter Teams können wir alle zufrieden sein. Das ganze Team hat sein Bestes gegeben, und bis zum Schluss gekämpft.

Marco #118




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